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Gleisbau in den Schattenbahnhöfen

Beim Gleisbau in den Schattenbahnhöfen geht es nicht so sehr um Optik, sondern unter anderem darum, den Geräuschpegel der fahrenden Garnituren niedrig zu halten und vor allem darum, die Gleise so genau zu verlegen (Kurvenradius, waagrechtes Niveau, Steigung, Gefälle), dass ein Entgleisen unmöglich wird. Niemand will unter die Anlage kriechen um eine stehengebliebene Garnitur wieder in Bewegung zu setzen. Die Vorgehensweise:

Als Unterkonstruktion wird jedes geeignete Holz verwendet, das zur Verfügung steht. Es soll sich nur nicht zu leicht verformen und die Dicke ist auch abhängig von etwaigen Durchfahrtshöhen, die nicht unterschritten werden dürfen. Versuche mit unseren Garnituren haben ergeben, dass es bei Steigungen bis 2% keine Probleme gibt. Dieser Wert wird daher bei uns nicht überschritten. Bei Streckenteilen, wo nur bergab gefahren wird, darf es auch schon mal 3% sein.

Auf die Unterkonstruktion wird eine etwa 5mm dicke Dämmmatte verklebt, auf der nach etwa 20 Minuten weiter gearbeitet werden kann. Es genügt, kleinere Stücke in einem gewissen Abstand (2-3cm) zu verkleben. Die Laufgeräusche der Garnituren werden dadurch bis zu einem gewissen Grad gedämpft und die kleinen Unebenheiten der Trasse gleichen sich beiim späteren Verleimen aus.

Auf die Dämmmatten werden nun die Gleise verlegt, wobei auf einen gleichmäßigen Kurvenradius (in unserem Falle nicht unter 65cm) geachtet wird. Zunächst werden die Schienen mit Tapeziernägeln in Position gehalten.

Sobald die Trasse fertig verlegt und die Gleise fixiert sind, wird Leim aufgebracht, sowohl in die Zwischenräume zwischen den Schwellen, als auch seitlich. Dabei genügen kleinere Klebestellen. Da der Leim hier an der Luft trocknen muss, benötigt er geraume Zeit bis er durchhärtet, je nach Temperatur bis zu 24 Stunden.

Während des Aushärtens werden die Gleise beschwert, einerseits um ein Verrutschen in dieser Phase zu vermeiden, aber auch um ein einheitliches Niveau zu erreichen, da die flexiblen Schienen innere Spannungen aufweisen können.

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Zum Beschweren benutzten Modellbauer jahrhundertelang (ok, wir wollen nicht übertreiben: jahrzehntelang!) irgendwelches Material, zumeist aus Eisen, das in dieser Zeit nicht für den Bau der Anlage zur Verfügung stand.

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geistesblitz
Der MNTV darf sich rühmen, hier eine entscheidende Innovation entwickelt zu haben: Bierdosen (natürlich voll)! Davon sind in den Clubräumen des MNTV stets genügend Resourcen vorhanden, und es ist nicht nötig, andersseitig benötigtes Material zu verwenden. Während die Dosen zunächst stehend zum Einsatz kamen, gelang der entscheidende technische Durchbruch im Juli 2019 mit der "liegenden Bierdose". Das ist seither "State of the Art" und wird von mehr und mehr Modellbauclubs übernommen.

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Nach Erledigung ihrer Beschwerungstätigkeit wandern die Dosen in den Eiskasten und werden bei nächster Gelegenheit ihrem eigentlichen Zweck zugeführt, und zwar der Regulierung des Flüssigkeitshaushalts der MNTV-Mitglieder. Ein durchaus anschauliches Beispiel von "Nachhaltigkeit".

Die abschließende Arbeit ist das Entfernen der Nägel und das Reinigen der Schienen von verirrten Leimspritzern. Je nach Funktion müssen jetzt noch Drähte für die Elektronik verlegt werden, aber das ist bereits ein anderes Thema.

 
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Die Unterkonstruktion einer Trasse über einen Schattenbahnhof, nicht schön, aber praktisch
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die Dämmplatten sind bereits verklebt, die Schienen werden gerade angepasst
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auf einer zweigleisigen Wendel trocknet der Leim aus; "altmodische" Beschwerung
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die klassische Beschwerungs-Methode bindet unnötigerweise knappes Baumaterial
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eine MNTV-Innovation: stehende Bierdosen; Nachschubprobleme gibt's da keine
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weitere Verbesserung und mittlerweile bereits 'State of the Art': liegende Bierdosen
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Kombination von alter Technik mit modernen stehenden oder liegenden Bierdosen
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frisch geleimte Gleise; der Leim ist noch weiß und muss ca. 1 Tag lang trocknen
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die selbe Stelle, mit getrocknetem Leim, aber noch nicht entfernten Fixiernägeln
Bild 519
Ähnliche Experimente mit Lackdosen & Petflaschen gab es zuvor schon in Tribuswinlkel
 
 

 

Oberleitungsbügelfänger (was für ein Wort!) in den Schattenbahnhöfen

In den Schattenbahnhöfen oder Tunnels eine Oberleitung zu verlegen wäre wenig sinnvoll, denn weder ist sie aus technischen Gründen nötig, noch aus optischen, weil sie ja ohnedies niemand sieht. Die Züge können mit ausgefahrenen Stromabnehmern in aller Ruhe herumfahren, es sei denn, eine Durchfahrt ist zu niedrig. In so einem Fall muss der Bügel abgefangen und niedergedrückt werden. Wir haben auf unserer Anlage einige solche Stellen. Dort kommt der "Oberleitungsbügelfänger Marke Arno" zum Einsatz. In der kleinen Galerie unten zeigt Arno wie's geht und ein kleines Demovideo haben wir auch dazu.

 
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(1) Man nehme ein Stück Flexgleis, das beidseitig ca 10cm über die Engstelle übersteht
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(2) man ziehe eine der beiden Schienen vorsichtig aus den Flexschwellen heraus
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(3) die andere Schiene bleibt, die Schwellen kürzt man auf die Länge der Engstelle
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(4) nun erhält der zukünftige Bügelfänger die Krümmung der Schiene in der Engstelle
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(5) danach wird die Konstruktion auf der Unterseite der Schwellen mit etwas Leim versehen
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(6) und dann als verkehrt hängende Schiene an die Unterseite der Durchfahrt geklebt
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(7) die Enden werden nach oben gebogen, der Leim wir unter dem Druck der Zwingen rasch fest
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(8) Hufis Spezialwaggon für den Oberleitungstest kontrolliert die Position der Enden
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(9) und so sieht es aus, wenn alles fertig ist; optisch wunderschön, aber niemand sieht's
 
 

 

Oberleitungs-Bau und seine Tücken

Text folgt

 
Bild 154
Hufis Testwaggon
Bild 135
28.05.2019
Bild 138
28.05.2019
Bild 139
28.05.2019
Bild 200
02.07.2019
Bild 220
16.07.2019
Bild 618
12.11.2019
Bild 811
10.03.2020
Bild 918
26.05.2020
Bild 977
12.7.2020: Der Oberleitungsdraht ist links noch blank, rechts bereits eingefärbt
Bild 1216
25.5.2022: Ausfahrt Innsbruck: der Präsident altert eine Oberleitung
 
 
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